„Leben“ eine Begrifflichkeit fürs existentielle Dasein von Mensch, Tier und unserer Umgebung. Leben, vor allem das unserer Tiere, ist für unseren Kuhrerhof jedoch mehr als nur ein Dasein. Das Projekt Klimafarming wirkt sich demnach stark positiv auf sämtliche Tierwohl- und Umweltthemen der Viehwirtschaft aus. Dies betrifft die Haltung, den freien Tierverkehr, das gesunde Stallklima, die gesunde Fütterung mit regionalem Futter, die bessere Stallabluft, die Reduktion der Ammoniakemissionen, die Reduktion der Güllelagervolumen, die pflanzenspezifische Düngung, die Bodenschonung und die Energiegewinnung aus Pflanzen.

 

"Essen ist ein Bedürfnis, geniessen ist eine Kunst" - die Getreidekeimlinge

Dieses Sprichwort mag nicht nur für uns Menschen gelten, sondern auch auf die Bedürfnisse der Hoftiere abgestimmt sein. Denn basierend auf den Prinzipen der Hydroponik (Pflanzenzucht ohne Erde) ermöglichen neue Systeme, unabhängig von der Verfügbarkeit kultivierbaren Bodens und vom Klima, grüne Keimlinge zu erhalten und somit permanent frisches und qualitatives Futter für alle Tiere auf dem Hof zu bieten.

 

Wie aber funktioniert das Ganze und wofür soll es denn genau gut sein?

Das Tierfuttermittel wird in Kabinen beziehungsweise deren Schubfächer kultiviert. Aufgrund der verschiedenen Höhenlagen der Regale wird ein hohes Platzersparnis erzielt und ermöglicht somit eine insgesamt bereite Kultivierungsfläche. Aus einem Kilogramm Samen entstehen so, nach einer etwa achttägigen Auskeimung, ungefähr sechs Kilogramm Grünfutter, das für den Verzehr von Hühnern, Kühe und Esel genutzt wird.

Die Enzyme, die während der Keimung aktiviert werden, mobilisieren die Stärkespeicherung und die Proteine der Samen und wandeln diese in grundlegende Nähstoffe (Zucker und Aminosäuren) um. Dieser Prozess lässt neues Pflanzengewebe entstehen, welches reich an natürlichen Vitaminen und vollständig assimilierbar ist. Die dicken „Teppiche“ also (siehe Bild rechts), sind nichts anderes als ineinander verwurzelte Jungpflanzen, bestehend aus ihren ersten Blättern, Samenresten und verschlungen Wurzeln. So entsteht grünes, saftiges und gesundes Frischfutter. 

Der grosse Vorteil der abgebildeten Anlage fundiert auf der Tatsache, dass sie kein Düngemittel oder Wachstumsförderer benötigt. Es wird lediglich die Kraft des Sames genutzt, die sich auf natürliche Art entwickelt, wenn die Umweltbedingungen wie Feuchtigkeit, Temperatur, Belüftung und Beleuchtung gegeben sind.

 

 

Dieses natürliche, lebendige Futtermittel trägt sehr positiv zur Gesundheit und dem Wohlergehen der Tiere bei und steigert hinzu noch ihre Produktivität, indem es nachfolgende Vorteile mit sich bringt: Es ist sehr leicht verdaulich, hat hoher Nährwert, ist frei von Parasiten, hilft bei der Verdauung von anderen Futterkomponenten, ist reich an Vitaminen, ist schmackhaftig und wird im Rahmen einer homogenen Produktion das ganze Jahr über kultiviert.